Ein Gespräch, dass mich zum Nachdenken gebracht hat

 

Diesen Donnerstag hatte ich mit einer Lehrerin vom Mazzarello-Center ein sehr offenes Gespräch über die Lebensverhältnisse hier geführt. Mir war bewusst, dass das Einkommen hier nicht wirklich groß ist, dass es schwierig ist eine Familie zu ernähren. Aber wenn man wirklich die Zahlen sieht verändert das nochmal sehr viel.

 

Angefangen hat es, dass wir auf einen Flugblatt (ja Werbung gibt es überall) ein neues Handy gesehen haben & sie mich gefragt hat, ob ich mir das kaufen würde. Nein würde ich nicht, da ich für das in Österreich 1 ganzes Monat arbeiten müsste (als Lehrling betrachtet). Aber Me Mateboho müsste dafür 4 Monate arbeiten. So sind wir ins Gespräch gekommen.

 Sie ist Mutter, Landwirtin und Lehrerin und hat zuvor in einer der vielen Fabriken in Maputsoe gearbeitet. Sie ist die einzige in ihrer Familie die arbeiten geht und somit Geld verdient. Man würde denken als Lehrerin wird man nicht so schlecht bezahlt- zumindest dachte ich das- doch mit umgerechnet 119 €uro im Monat muss sie Essen kaufen, Miete zahlen, Schulgebühren +Schuluniform zahlen, Kleidung kaufen, Strom kaufen und vieles mehr.

 Kindergeld oder Arbeitslosengeld-Fehlanzeige. Auch Karenzzeit gibt es hier nicht. Wenn man Glück hat, gibt einem der Arbeitgeber 2 Wochen frei, aber dass ist alles.

 In den zahlreichen Fabriken die in Maputsoe stehen, liegt der Stundenlohn bei 7 Maloti, dass sind umgerechnet gerade mal 0,50 €. Für viele sind allerdings diese Fabriken die einzige Möglichkeit Geld in die Haushaltskasse zu bringen, denn die Arbeitslosenrate ist extrem hoch. Über die Arbeitsbedienungen werde ich wohl nicht viel schreiben müssen.

 Als ich sie gefragt hab, ob sie jemals daran gedacht hat nach Südafrika zu gehen und dort zu leben, es gibt Kindergeld und man verdient im Durchschnitt mehr, hat sie zu mir gesagt „NEIN, niemals! Denn ich LIEBE MEIN LAND, ICH LIEBE LESOTHO!!“

 

Ein Österreicher verdient im Durchschnitt 1544 €uro und „beschwert“ sich das es noch zu wenig ist. Manch einer wird sich jetzt denken, dass kann man ja gar nicht vergleichen kann, bei uns ist das Leben doch viel viel teurer. Aber nein so VIEL ist das gar nicht. Soll man nicht zumindest mit dem zufrieden sein was man hat. Sich drüber freuen, dass man seiner Familie Essen, Kleidung und Bildung ermöglichen kann?!

Sollte man nicht stolz auf sein Land sein & glücklich sein, dass man in so einen „guten“ Land auf wächst und eine sehr gute Bildung ermöglicht bekommt?!

 

Dieses Gespräch hat mich wirklich zum Nachdenken bewegt. Den ich sehe gerade den Kontrast- zwischen Lesotho, ein Land das glücklich ist und sich freut über das was man hat , und Österreich, wo man lieber auf das negative schaut und die positiven Sachen in Hintergrund geraten.

 

Manch einer mag den ein oder anderen Satz nicht nachvollziehen können (oder wollen), aber das ist gerade meine Sicht der Dinge an die ich euch teilhaben möchte. Den auch das ist Part eines Volontariats!

 

Liebe Grüße aus Maputsoe :)

 

 

 

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